top of page

VACUITAS DELICIAE EST - Cogitare necesse est

Rauminstallation im Zimmer «Hoffnung» Kloster Dornach, 2016

 

Alter Setzkasten, MDF, Farblasur, Bleisatz Letter, Prägefolie Gold
 

Ausstellung «Geist und Luxus» 

kuratiert von Barbara van der Meulen

Zur Ausstellung ist ein Buch erschienen:

Barbara van der Meulen-Kunz / Marion Fink (Hrsg.)

 

Geist und Luxus

Begleitbuch zur Ausstellung im Kloster Dornach

Buchblock mit Goldschnitt, 20 Bilder in Farbe lose eingelegt. 2016. 110 Seiten. Broschur mit Schutzumschlag.

Mit Textbeiträgen von Marion Fink, Niko Paech, Johannes Schleicher, Dinie van den Heuvel, Barbara und Nicolaj van der Meulen.

Künstlerische Beiträge von Serge Hasenböhler, Sandra Löwe, Andrea Nottaris, Francesca Petrarca, Andreas Schneider u.a.

ISBN 978-3-7965-3641-0

Idee und Konzept für das gestaltete Kunstzimmer sind aus einer Auseinandersetzung mit dem klösterlichen Leben entstanden. Ich habe eine Nacht in der Klosterzelle «Hoffnung» verbracht, um die Atmosphäre dieser besonderen Räume aufzunehmen. Zeitweise kam ich mir vor wie in einer Holzschachtel, mit kleinem Fensterblick in einen blühenden Garten und Fernsicht über die Klostermauern hinweg, hinaus in die Welt.

Mir fehlt der Freiraum. Ich brauche den Luxus der räumlichen Weite und geistigen Offenheit. Eine Sehnsucht nach mehr Leere und Raum schob sich in den Fokus. In einem weiteren Sinne auch der Wunsch nach Freiheit, Selbstbestimmung und Unabhängigkeit.

So kam ich auf die Idee, das Kastenartige des Zimmers in den vielen kleinen Kästchen eines Setzkastens aufzunehmen. Die vorgegebene Rastereinteilung eines Setzkastens betont einerseits die Enge des Raumes. Es wurden aber nur einige der Fächer mit neutralen MDF-Plättchen «gefüllt». So entsteht andererseits die Illusion von Leerraum im Sinne von Freiraum im Setzkasten.

Die einzelnen Fächer lösen sich sogar aus dem Kasten, kriechen die Wand entlang und schwärmen hoch zur Zimmerdecke. Sie fächern sozusagen aus und bilden eine neue Form. Aus dem Rahmen hinaus und vielleicht auch weg von festgefahrenen Denkweisen.

Die Darstellung des Sinnspruches «Vacuitas Deliciae est – Cogitare necesse est», «Freiraum ist Luxus – Denken ist notwendig», erinnert an alte, in Stein gemeisselte Inschriften. Aber bedeutet nun Freiraum wirklich Luxus? Liesse sich die Aussage nicht auch einfach umkehren? Freiraum ist nötig, Denken ist Luxus?

bottom of page